19.02.2019

Besuch im Jugendhaus ProZwo: Nach wie vor Baumängel und Wunsch nach mehr Personal
Mühlacker. „Es ist ärgerlich, dass mehr als drei Jahre nach Bezug die Baumängel immer noch nicht beseitigt sind“, konstatierte Fraktionsvorsitzender Rolf Leo beim Besuch der Freien Wähler im Jugendhaus ProZwo im Wertle. Anlass war der Wunsch des Jugendrates mit den Fraktionen des Gemeinderates ins Gespräch zu kommen, um auf die Aktivitäten, aber auch die Probleme der Jugendarbeit hinzuweisen und sich mit den Stadträten auszutauschen. Neben den Fraktionsmitgliedern hatten sich die Jugendhausleitung und Mitglieder des alten und des frischgewählten Jugendrates eingefunden. Vervollständigt wurde die Runde durch die Anwesenheit von Alexandra Klingel, der Vorsitzenden Fördervereins des ProZwo und weiteren Gemeinderatskandidaten der Freien Wähler.

Als größtes Problem bei den Baumängeln wurden der fehlende Windfang im Eingangsbereich und einige der Türen kritisiert, die teilweise so schlecht eingesetzt seien, dass die Kälte durch die Abstände am Boden hereinkriecht. „Mängel, die hohe Heizkosten verursachen und gleichzeitig für eine ungemütliche Atmosphäre sorgen, weil es gewaltig zieht“, so die Jugendhausleitung.  Kritisiert wurde auch, dass der Fahrstuhl, der neben dem Lastentransport auch für Behinderte eingebaut wurde, zurzeit mal wieder nicht funktionsfähig sei. Rolf Leo führte aus, dass man sich bei der Stadtverwaltung schon vor längerer Zeit über den Stand des Insolvenzverfahrens  erkundigt habe und eine diesbezügliche Antwort noch ausstünde. Drängen werde man jedenfalls erneut auf die rasche Beseitigung der gröbsten Baumängel des annähernd eine Million teuren Gebäudes, das während der Gartenschau 2015 als Landespavillon diente.

Als weiteres Problem wurde die Personalausstattung thematisiert. Durch erfreulich hohe Besucherzahlen, ein Zuwachs der Beschäftigung mit bürokratischen Vorgängen und längeren Krankheitsausfällen komme es immer wieder zu Engpässen, erläuterte die Jugendhausleiterin Gudrun Gallus. Zuletzt habe man das Haus sogar einige Wochen vorübergehend schließen müssen. Die Beschäftigung eines zweiten „Bufdis“, eines Bundesfreiwilligen, könne diese Lücken aber nicht füllen. Deshalb wünsche sie sich neben den zwei Hauptamtlichen als Ergänzung eine weitere halbe Stelle mit einer Fachkraft.

Im Gegensatz  zu anderen Fraktionen findet dieser Stellenwunsch bei den Freien Wählern keine Zustimmung. Rolf Leo verwies auf jährliche Personalkosten von jetzt schon 170 000 Euro. Er kritisierte in dem Zusammenhang die Aussetzung der Wehrpflicht. Als Folge könne man nicht mehr auf die kostengünstigen Zivildienstleistenden zurückgreifen, die auch in Pflegeinrichtungen und Krankenhäusern vermisst würden. Man schlage statt einer weiteren Stelle vor, dass sich die Mitarbeiterinnen der offenen Jugendarbeit im Jugendhaus einbringen und dort bei Bedarf mitarbeiten sollten. Ebenso sei erwünscht, dass sich die beiden Integrations- und Flüchtlingsbeauftragten der Stadt ab und an im Jugendhaus sehen lassen sollten, weil ein nicht unerheblicher Teil der Besucher aus diesem Bevölkerungskreis komme.

Anerkannt werde aber insgesamt die Arbeit mit den Jugendlichen, so die Fraktion: „Im Pro Zwo und den anderen Jugendtreffs in den Stadtteilen wird unserer Jugend die Möglichkeit geboten, sich zwanglos in der Freizeit zu treffen; neben den vielfältigen und wichtigen Angeboten unserer Vereine für manche eine willkommene Ergänzung“, fasste Stadtrat Oliver Höhner, der die Fraktion im erweiterten Vorstand des Jugendhauses vertritt, die Aktivitäten zusammen.

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