5. Juni 2024

In Großglattbach: Unerledigte Bauvorhaben sorgen für Unzufriedenheit

Thema Nummer eins in Großglattbach war wenig überraschend der geplante Windpark, aber die anderen Themen wie der Hochwasserschutz oder der Zustand der Friedhofsmauer sorgten ebenso für reichlich Gesprächsstoff, so das Fazit der Freien Wähler (FW). Fraktionsvorsitzender Rolf Leo konnte bei der Wahlversammlung in der TSV-Halle eine erfreulich große Zahl interessierter Bürgerinnen und Bürger begrüßen.

Mehrere Wortmeldungen betrafen den Hochwasserschutz und der Frage, wann die Stadt endlich mit der Umsetzung der notwendigen Baumaßnahmen am Glattbach beginne. Bereits 2020 sei vom Gemeinderat ein Paket beschlossen worden, das als Förderantrag ein Gesamtvolumen von 5,8 Millionen hatte und die notwendigen Schutzmaßnahmen für alle vom Hochwasser betroffenen Gebiete in der Stadt umfasste, führte Rolf Leo aus. Für eine Förderung seien die Ergebnisse einer Kosten-Nutzen-Analyse ausschlaggebend, d.h. wieviel Betroffene in welchem Umfang durch Schutzmaßnahmen im Ernstfall geschützt werden könnten. Im Falle Großglattbachs bedeute dies, dass der Ort in der Reihenfolge der Stadtteile ganz hinten stehe. „Keine gute Nachricht für die Bach-Anlieger, denn bislang ist mit der Umsetzung des Gesamtpakets laut Aussage der Stadtverwaltung noch nicht begonnen worden“, kritisierte Rolf Leo. Angesichts aktueller Bilder aus den Überschwemmungsgebieten müssten im zuständigen Amt die Prioritäten anders gesetzt werden, so seine Forderung.  

Ein ähnliches Dilemma herrsche bei dem Thema „Friedhofsmauer“. Auch hier habe der Gemeinderat im März 2023 beschlossen, die einsturzgefährdete Mauer im westlichen Teil abtragen zu lassen. Geschehen sei bislang noch nichts, vom zuständigen Amt mit Personalmangel begründet. Auch das weitere Vorgehen nach der Sperrung der historischen Gewölbebrücke über den Kreuzbach sei schwer nachzuvollziehen, sagte Rolf Leo. Dass die Verwaltung auch hier den „bürokratisch umständlichsten Weg“ beschreiten wolle, und nicht wie vorgeschlagen wurde, ein örtliches Unternehmen kurzfristig mit der Sanierung zu beauftragen, ärgere die FW-Fraktion. Dem Vorwurf „die Stadt tue zu wenig und Großglattbach sei das fünfte Rad am Wagen“, sei derzeit wenig entgegenzusetzen, ergänzte Stadtrat Ulrich Conle. Das neugewählte Gremium müsse sich daher intensiv Gedanken machen, wie die unerledigten Aufgaben schneller abgearbeitet werden können, so die Forderung der örtlichen Kandidaten Philipp Rank und Zeljko Schuhmacher. 

Beim Thema Windpark war der Wunsch zu spüren, dass man über vorliegende Ergebnisse der derzeit laufenden Untersuchungen zeitnah informiert werden wolle. Kritisiert wurde, dass sowohl Landratsamt als auch Regionalverband sich aus der öffentlichen Diskussion heraushielten und somit wenig zur Transparenz beitragen würden.  „Wir Freien Wähler haben deshalb darauf gedrängt, dass die Stadtverwaltung und die Kommunalpartner der Stadtwerke sich dem Dialog mit der Einwohnerschaft stellen, was auch in einer Veranstaltung noch im Juli geschehen soll“, berichtete Fraktionschef Rolf Leo. Auch wenn die Bundes- und Landespolitik Zustimmung für den Bau erneuerbarer Energieanlagen erwarte, könne man verstehen, dass in der Nähe wohnende Betroffene sich existenzielle und gesundheitliche Sorgen machten. „Und diese Bedenken, sowie begründete Argumente gegen solche Anlagen nehmen wir ernst, weshalb auch über die gemachten Vorschläge zu alternativen Standorten nachgedacht werden muss“, betonten die FW-Stadträte und Kandidierende übereinstimmend.  
           

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