13. Mai 2024
Brückendesaster geht weiter: Enzsteg in Mühlhausen kurzfristig gesperrt
Mühlacker-Mühlhausen. Vor dem mit Gittern und rot-weißen Bändern abgesperrtem schmalen Enzsteg standen am Vatertag viele Wandergruppen, die den beliebten Wanderweg zwischen den beiden Weinbaugemeinden Mühlhausen und Roßwag benutzen wollten.Die einen erstaunt, andere verärgert oder gar belustigt und ironische Bemerkungen machend über das neuerliche Brückendesaster.
Etliche dieser Unmutsäußerungen konnte sich am Donnerstagmorgen Stadtrat Rolf Leo (Freie Wähler) anhören, der sich zusammen mit dem Mühlhäuser Kandidaten Reiner Müller auf den Weg machte, um sich vor Ort über den Zustand des Steges zu informieren. Am Vorabend hatte die Stadtverwaltung Mühlacker über die kurzfristig vorzunehmende Schließung des Steges unterrichtet. Der Leiter des zuständigen Amtes hatte mitgeteilt, dass im Rahmen der regelmäßigen durchzuführenden Brückenprüfungen der Fußgängersteg über die Enz zwischen Roßwag und Mühlhausen untersucht wurde. Dabei seien Schäden am Bauwerk dokumentiert worden, welche die Standsicherheit in Frage stellten und im Ergebnis zur Sperrung der Brücke führen müssten. Auch die Stadt Vaihingen, als Miteigentümerin der Brücke, wäre nicht bereit, die Nutzung des Steges unter den gegebenen Umständen weiter aufrechtzuerhalten. Aus Sicherheitsgründen müsste der Fußgängersteg deshalb kurzfristig gesperrt werden, so Holger Weyhersmüller.
„Mich ärgert, dass die Sperrung von einem auf den anderen Tag vorgenommen wurde, und man nicht zumindest den vielen Vatertags-Wandergruppen die Chance gelassen hat, an diesem herrlichen Sonnentag nochmals die Enz überqueren zu können“, kritisierte Rolf Leo die Verwaltung. Denn wie Reiner Müller als Ur-Mühlhäuser ergänzte, hätte seines Wissens der Steg bereits am Weihnachtshochwasser 1993 einen Schlag abbekommen, seither sei er wohl reparaturbedürftig. Auch deshalb sei die kurzfristige Schließung schwer nachzuvollziehen.
Seitens der Freien Wähler hofft man, dass die Verwaltung zusammen mit dem Vaihinger Rathaus zu einer schnellen Lösung kommt. Denn mit dem Neubau der Enzbrücke in Mühlhausen und des Ersatzes des „Schrammelsteges“ in Enzberg, sei dies nun die dritte Enzüberquerung, die erneuert werden müsse. „Wir wiederholen unseren für Enzberg gemachten Vorschlag, sich auf den Kauf eines Ersatzsteges aus Aluminium zu fokussieren; diese sind schnell lieferbar, pflegeleicht, lange haltbar und relativ kostengünstig“, bemerkte Fraktionschef Rolf Leo abschließend.