23. November 2020

Freie Wähler sehen keine Zukunft für die GmbH:
Experiment „Stadtbau“ ist gescheitert!

Mühlacker.  Eine überaus lange und kostentreibende  Planungs- und Bauphase des Pilotprojektes in der Stuttgarter Straße ...

... haben Mühlackers Freie Wähler (FW) zu der Überzeugung gelangen lassen, dass das Experiment „Stadtbau GmbH“ gescheitert ist, führte Fraktionsvorsitzender Rolf Leo in einem aktuellen Antrag zur Gemeinderatssitzung in der kommenden Woche aus. Die FW erteilen damit dem gemeinsamen Antrag von CDU, LMU und SPD eine klare Absage. Diese haben gefordert, der Stadtbau eine breitere Basis zu geben und zukünftig personell besser aufzustellen.

Seitens der Fraktion der Freien Wähler hingegen wird ausgeführt, dass man mit der Stadtbau GmbH vor vier Jahren in der Absicht gestartet sei, recht schnell und günstig preiswerten Wohnraum zu schaffen. „Wenn nicht in einer letzten Bauphase die Stiftung „Hoffnungsträger“ mit ihrer Holzmodul-Bauweise in die Bresche gesprungen wäre, könnte man noch heute - wie über viele Monate hinweg – das freistehende Treppenhaus in der Stuttgarter Straße besichtigen“, so die Fraktion. Dass die Planungs- und Bauphase bis zur Fertigstellung Anfang Oktober nahezu drei Jahre benötigte, könne man auch mit Schwierigkeiten bei der Baugrundfreilegung nicht rechtfertigen. Dass letztlich die Baukosten für das Projekt - mit überschaubaren 425 qm Wohnfläche - in ähnlicher Weise wie bei der neuen Feuerwache in die Höhe geschnellt seien, ließe sich beim besten Willen überhaupt nicht mehr begründen, so die FW-Stadträte. 

Die FW-Fraktion wüsste, dass es auch in Mühlacker an bezahlbarem Wohnraum fehle. Aber die Schaffung von solchem müsse wesentlich schneller und kostengünstiger über die Runden gehen, erläutert Rolf Leo für seine Fraktion. Als Alternative böte sich das einfachere Konstrukt eines „Eigenbetriebs“ an, der ohne langatmige Aufsichtsratssitzungen agieren könne. Es sei sinnvoller, so die Fraktion, städtische Plätze an bewährte Wohnbaugesellschaften, wie beispielsweise an die seit Jahrzehnten bewährte „Kreisbau“ oder – ganz aktuell - an gemeinnützige Stiftungen, wie z.B. die Hoffnungsträger, zu vergeben und diese mit dem Bau von Mehrfamilienhäusern zu beauftragen. Diese verfügten neben entsprechendem Fachpersonal über einen reichen Erfahrungsschatz, ohne den es in der Planung und Abwicklung von Bauvorhaben aber nicht gehe. Letztlich könnte die Stadt auch Bauplätze an private Bauträger veräußern mit der Maßgabe, für mehrere sozial geförderte Wohnungen der Stadt ein Belegungsrecht zuzugestehen.