4. September 2020

Freie Wähler fordern:
Stadt soll Räume der ehemaligen Enztalbank für Ärztepraxis kaufen!

Mühlacker-Lomersheim.  „Viele Lomersheimer wünschen sich wieder eine Ärztin oder einen Arzt am Ort“,

so Stadtrat Ulrich Hagenbuch. Dass die frühere Arztpraxis beim Burggraben vor einigen Jahren nicht weitergeführt wurde, hinge seiner Ansicht nach auch damit zusammen, dass die Praxisräume zu teuer und nicht mehr zeitgemäß waren. Die Gemeinderatsfraktion der Freien Wähler schlage deshalb vor, die Räumlichkeiten der ehemaligen Enztalbank am Kirchplatz zu erwerben, und sie anschließend als Praxisräume zu vermieten, so Fraktionsvorsitzender Rolf Leo in einem Antrag an die Stadtverwaltung.

In einer Presseerklärung weisen die Stadträte Hagenbuch und Leo darauf hin, dass die seit Jahren leerstehenden Räume nach wie vor zum Verkauf durch die VR Bank anstünden. Die etwa 165 qm großen Büroflächen böten nach ihrer Ansicht Platz für eine Arztpraxis, und dazuhin bestünde die Möglichkeit, die Außenstelle des Rathauses mit in die ebenerdigen Räumlichkeiten zu verlagern. Die Stadt würde sich dadurch ersparen, das alte Rathaus kostenaufwendig mit Einbau eines barrierefreien Aufgangs zu sanieren, so die Stadträte. Sie verweisen dabei auf die Erfahrungen bei der Sanierung des ehemaligen Lienzinger Rathauses, wo die stetigen Mehraufwendungen von der ersten Kostenschätzung an auf das Dreifache anstiegen und letztlich bei einer Gesamtsumme von knapp einer Million Euro endeten.

Es solle stattdessen versucht werden, das alte Rathaus zu günstigen Konditionen an einen privaten Erwerber zu veräußern. Die sei im Übrigen kein neuer Vorschlag, denn schon bei der sehr gut besuchten Einwohnerversammlung Anfang November 2018 in der Lomersheimer Festhalle hatte Oberbürgermeister Frank Schneider auf diese Möglichkeit hingewiesen und eine formlose Probeabstimmung durchführen lassen. Das überraschende Ergebnis: Eine überwältigende Mehrheit der nahezu 200 Anwesenden hätte gegen eine sinnvolle Lösung nichts einzuwenden. „Es könnte somit auch der 1995 mit hohem finanziellem Aufwand hergerichtete Kirchplatz wiederbelebt werden, der in letzter Zeit einen arg vereinsamten und wenig schönen Anblick bietet“, regte Ulrich Hagenbuch abschließend an.

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