23. Dezember 2023
Pilz und Klimawandel schädigen Wald: Notwendige Baumfällungen zwischen Schulstraße und Enz
Mühlacker. In den Tagen vor Weihnachten wurden zahlreiche Bäume entlang der Dürrmenzer Schulstraße gefällt. Die Gründe für diese Maßnahmen erläuterten vor Ort der für das rund 13 Hektar große Waldstück zuständige Revierförster Maximilian Rapp und Stadtrat Rolf Leo (Freie Wähler).
Dieser hatte im Arbeitskreis Wald auf bedenkliche Entwicklungen im Gewann Mettersten und dem sich anschließenden Obersten Wäldle hingewiesen. Nahezu wöchentlich fielen dort kräftige Bäume um, dicke Äste brächen ab und würden auf die zahlreichen Wege entlang der Enz zwischen Dürrmenz und Enzberg fallen. Gefährdet seien dadurch Spaziergänger, Jogger oder Schulkinder aus dem Bereich „Halde“ auf dem Weg zu den Schulen jenseits der Enz, so der Dürrmenzer Stadtrat.
Wie Förster Rapp erklärte, seien an dem Bäumesterben zum einen ein Pilz aus dem asiatischen Raum Ursache, der sich tödlich auf die zahlreichen Eschen in dem Gebiet entlang der Enz ausgebreitet hatte. Andere Bäume, wie Spitzahorn oder Rotbuchen, litten massiv unter der Trockenheit vergangener Jahre. Betroffen davon seien auch andere Teile des städtischen Waldes, immerhin rund 950 Hektar wie Rapp ausführte. Daneben seien noch rund 1000 Hektar Staatswald auf der Gemarkung Mühlackers vorhanden.
In einem zweiten Schritt während der Faschingsferien sollen dann im unteren Waldstück entlang der Enz weitere Bäume abgesägt werden, so Rapp. Hauptziel sei, dass der steile Hang geschützt werde, denn durch Fäulnis oder Trockenheit abbrechende Bäume rissen mitsamt Wurzelwerk tiefe Wunden ins Erdreich. Um dem vorzubeugen, würden beim gezielten Herausnehmen von gefährdeten Bäumen Stümpfe und Wurzelwerk nicht mit beseitigt, weil sie Halt geben und natürlicher Boden für neue Triebe seien. Deshalb bliebe auch ein Teil der Stämme und Äste als Totholz liegen und nur ein Teil davon werde als Brennholz verkauft.
Wie Rolf Leo und Maximilian Rapp abschließend erklärten, sei ihnen wichtig, Verständnis für diese drastische Maßnahme, die rund 20 000 Euro koste, in der Bevölkerung zu wecken. Denn es gehe letztlich um die Rettung des Waldes, dessen Bedeutung für den Klimaschutz immer wichtiger werde.