6. Oktober 2020
Stadtwerke: Mühlacker gut mit Breitband versorgt
Industriestraße soll mit Glasfaser erweitert werden. Auch in Lienzingen wird demnächst Glasfaser probeweise angeboten!
Mühlacker. Eine Anfrage vor der Sommerpause von Stadtrat Rolf Leo, dem Fraktionsvorsitzenden der Freien Wähler, wurde nun umfassend vom Geschäftsführer der Stadtwerke Mühlacker, Roland Jans, beantwortet. Die Fragen betrafen den Umfang der Versorgung, weitere Fördermöglichkeiten und den möglichen Ausbau des Glasfasernetzes in der Kernstadt und den Stadtteilen.
Roland Jans betonte in seiner Antwort, dass gerade in Zeiten von Corona sich zeige, dass in Mühlacker ein leistungsfähiges Netz bestehe. „In Teilen aus Glasfaser, in Teilen aus Koaxialkabel und in Teilen aus normalen Kupferdrahtkabeln (DSL). Weder von Unternehmen noch von Privatleuten sind Engpässe (abgesehen von technischen Defekten) gemeldet worden.“
„Ich möchte sagen, Mühlacker profitiert seit Jahren von einer guten Infrastruktur“, so Jans. Man sei damit dem Zweckverband „Breitbandversorgung im Enzkreis“, der das Ziel hat, die Kommunen an die Datenautobahn anzuschließen, um Jahre voraus. Inwieweit dieser Wettbewerbsvorteil jedoch Bestand hat, sei eine andere Frage, die es strategisch und mit finanziellen Ressourcen zu beantworten gelte. Dies betreffe zukünftig den vollständigen Ausbau eines Glasfasernetzes. Die Freien Wähler wollen, so Rolf Leo, dass Stadtverwaltung und Stadtwerke darauf verstärkt ihr Augenmerk richten, um bei entsprechenden Fördermöglichkeiten das Netz zukunftsträchtig ausbauen zu können.
Da die Stadt mit Millionenaufwand in den letzten Jahren den Breitbandausbau von Enzberg, Lienzingen und Mühlhausen vorgenommen hat, wollten die Freien Wähler zudem wissen, ob man nicht von Fördergeldern hätte profitieren können. Dies sei allerdings nicht möglich gewesen, so Jans. „Die Förderprogramme sind wesentlich jünger und nur für unterversorgte Gebiete und nur durch Städte/Gemeinden abrufbar. Unterversorgte Gebiete gibt es in Mühlacker nicht (mehr).“
Jans richtet auch den Blick in die Zukunft: „Die Vodafone, unser Kooperationspartner, versucht gerade, die Industriestraße mit Glasfaser zu erschließen. Sofern dort mehr als 30 Prozent der Kunden/Anlieger einen Vertrag abschließen, gibt es einen Ausbau, den die Stadtwerke unterstützen können, da in Teilen der Straße bereits Leerrohre vorhanden sind und diese eventuell gegen Entgelt vermietet werden können.“
In Lienzingen – dort wo Leerrohre verlegt sind - werde man mit der Netcom demnächst in die Vermarktung von Glasfaseranschlüssen gehen, mit dem Ziel, für die Investition eine Teil-Refinanzierung zu bekommen. „Für die Kunden, die mehr wollen als die 50 mbit pro Sekunde via DSL, solle diese Möglichkeit angeboten und erprobt werden,“ so Roland Jans von den Stadtwerken abschließend.