24. Juli 2020
Kopfschütteln in Enzberg:
Mühlacker - Enzberg. Die aktuell durchgeführten Bordsteinabsenkungen an der Einmündung des Radweges entlang des Kanals
in die Kieselbronner Straße sorgen für Diskussionen in Enzberg. Stadtrat Thomas Hauck hatte das Thema in der Sitzung des Gemeinderats in der vergangenen Woche angeschnitten. Der Bordstein, über den die Radler fahren, habe schon vor der Maßnahme höhenmäßig sich kaum vom Asphalt der Straße unterschieden. Eine Absenkung sei also nicht zwingend notwendig gewesen. „Der jetzige Bordstein ist vielleicht einen Zentimeter niedriger als der vorherige“ sagte Hauck. Viele seiner Mitbürger würden nun von einer überflüssigen Maßnahme sowie von Steuerverschwendung sprechen.
Diesem Vorwurf widerspracht Holger Weyhersmüller, Tiefbauamtsleiter im Rathaus in Mühlacker. „Die alte Bordsteinabsenkung war auf beiden Seiten mit einem Rundbord ausgeführt. Diese werden bauartbedingt mit einer Höhe von zirka drei bis vier Zentimetern eingebaut. Zusätzlich war am Übergang zwischen Gehweg und dem weiterführenden Radweg nochmals ein Absatz von rund einem Zentimeter vorhanden.“ Der Umbau der Bordsteinabsenkung sei Bestandteil der Baumaßnahme „Sanierung Radnetz BW“, der man sich in Mühlacker angeschlossen habe. Das Ziel sei, dass Radverkehr, Fußgänger, motorisch eingeschränkte Menschen und Rollstuhlfahrer sicher und barrierefrei die Straße queren können. An der betroffenen Stelle sei dies nun gewährleistet. Zusätzlich habe man auch den Tiefbordstein am Übergang zwischen Gehweg und Radweg angeglichen. Was die Stadt die Maßnahme gekostet habe, sei noch unklar, da der Verwaltung die Abrechnung der Arbeiten noch nicht vorliege. Dass sich nun Bürger daran störten, dass nach wie vor ein Absatz vorhanden sei, könne mit gesetzlichen Regelungen erklärt werden, an die man sich halten müsse, erklärt die Stadtverwaltung. So sei es Vorschrift, eine sogenannte „Taktile Kante“ einzubauen, mit deren Hilfe beispielsweise Blinde mit ihrem Stock ertasten können, dass nun die Straße beziehungsweise der Weg beginnt. Allerdings: Es sei tatsächlich nicht alles glatt gelaufen: Die neue Absenkung müsse aufgrund eines Ausführungsfehlers links und rechts am Übergang zum bestehenden Hochbordstein umgebaut werden. Die Kosten hierfür trage das Bauunternehmen, so Weyhersmüller.